
Marie Beutelmayer
1881–1947
Betritt die Welt einer Pionierin*, die nicht zusah, sondern aktiv Veränderung vorantrieb. Nach Einführung des Frauenwahlrechts 1918 wurde Marie Beutlmayr als eine der ersten beiden Frauen* in den Linzer Gemeinderat und den Oberösterreichischen Landtag gewählt. Unermüdlich setzte sie sich für die Rechte von Arbeiter:innen, Zugang zu Bildung und echte Gleichberechtigung ein. 1934 wurde ihr Wirken abrupt beendet, als der austrofaschistische „Ständestaat“ die Demokratie zerschlug.
arie Beutelmayer trat schon früh für die Rechte von Arbeiter:innen und den Zugang zu Bildung für Frauen* ein. Ihre eigene Berufserfahrung – unter anderem als Fabriksarbeiterin und als Sekretärin – prägten ihre politische Arbeit für soziale Reformen. 1893 war sie Mitbegründerin des Arbeiterinnen-Bildungsvereins und verschaffte sich, trotz widriger Umstände, im Netzwerk der erstarkenden Sozialdemokratie und in der aufkeimenden ersten Frauenbewegung einflussreiches Gehör. Mit ihrem Einzug in den Linzer Gemeinderat 1918 – als eine der ersten beiden Frauen* – und ihrer gleichzeitigen Tätigkeit als Abgeordnete im Oberösterreichischen Landtag war Beutelmayer eine wahre politische Pionierin. 1934 beendete der austrofaschistische „Ständestaat“ durch die Auflösung des demokratisch gewählten Gemeinderates ihre politische Laufbahn. Marie Beutelmayer verstarb 1948 in Linz. Erst 1989 wurde der Beutlmayrweg in Linz nach ihr benannt – eine späte Würdigung für eine Frau*, deren Einsatz die politische Landschaft Oberösterreichs nachhaltig veränderte.
